Zur Erziehung des Tervueren

Erziehung - Buch mit sieben Siegeln?!

Freies Spiel

Was kann mehr erfreuen, als ein freies Spiel in der Natur?

Dem Hunde wenn er wohl erzogen.... (Goethe)

Schon Goethe hatte seinerzeit richtig erkannt, das wohlerzogene Hunde eine Zier für den stolzen Besitzer und den Hund sind. Ungeachtet der Tatsache, ob Sie mit Ihrem Tervueren nun sportliche Ambitionen verfolgen wollen oder eher das Leben des glücklichen Familien- und Begleithundes bevorzugen ( wobei Sie sich hier die Frage stellen sollten, ob der Tervueren dann die für Sie richtige Hunderasse darstellt), sollten Sie zu Ihrer und vor allem Ihres Hundes Sicherheit grundlegende Kommandos trainieren. Der Tervueren wird es Ihnen auf mannigfaltige Weise danken und Sie werden mit Sicherheit ein hohes Maß an Freude am gemeinsamen Tun erleben. Im weiteren wollen wir Ihnen einige Tipps zur Erziehung Ihres Tervueren geben, wobei wir auch nicht unerwähnt lassen wollen, das wir an dieser Stelle lediglich Anregungen aufzeigen können, auf welchem Weg hier nach unseren Erfahrungen und Überzeugungen am besten vorzugehen ist!

 

High Clearings Charmer

"Filou" beim Agilitytraining

Vom Welpen zum erwachsenem Tervueren - Training kann so einfach sein
Ein gutes Welpentraining bildet die Grundlage und den Schlüssel für einen gut erzogenen Hund! Ihr Ziel sollte es sein, Ihrem Welpen bereits einfache Grundkommandos beizubringen. Ihr Training sollte nie eine Qual für den Welpen /Hund sein, vielmehr ist es wichtig, das Sie und Ihr Hund in einer positiven Stimmung zusammen Spaß haben und diese auch über die kommenden Jahre hinweg erhalten. Es ist extrem befriedigend, einen gut erzogenen Hund zu haben, aber die ersten Schritte erfordern viel Verständnis und noch mehr Geduld!

Um den Erfolg Ihres Trainings zu unterstützen, sollten Sie diese 7 Tipps beachten:

1. Das Training soll Spaß für beide sein
2. Seien Sie geduldig und erarbeiten Sie Ihre Fortschritte stufenweise
3. gestalten Sie Ihre Trainingsphasen nicht zu lange und vermeiden Sie so Langeweile (für beide von Ihnen!)
4. Belohnen Sie gutes Verhalten mit Lob, Spielen und Leckereien
5. Brüllen oder schreien Sie Ihren Hund nie an; auch Bestraffung sollte beim Welpentraining ein absolutes Tabu sein
6. unterrichten Sie immer nur eine Sache zur selben Zeit
7. Verwenden Sie immer die gleichen Befehlswörter und Gesten und achten Sie darauf, das Ihre Familienmitglieder diese auch kennen und verwenden

 

Nähe...

Wie viel Vertrauen brauchen Sie? Mit freundlicher Genehmigung von Iris Huber

Tervueren werden mit einer Ihnen innewohnenden Leidenschaft zur Arbeit geboren, und dieses natürliche Merkmal wird mit einem enthusiastischen Training in Kombination mit einem Belohnungssystem noch maximiert!
Ein auf Belohnung ausgelegtes Hundetraining ist außer Zweifel das wirkungsvollste!
Genau wie Babys lernen Welpen durch das Prinzip "Versuch und Fehler (Try and Error)"!
Dies passiert auf mehreren Ebenen! So ist es natürlich, unangenehmes zukünftig zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür wäre, das wenn Ihr Welpe sich einmal die Nase am Feuer verbrannt hat, es extrem unwahrscheinlich ist, das er dies ein zweites mal tun würde! Einen etwas anderen Blickwinkel erkennen Sie am folgenden Beispiel, das aber vom Grundprinzip her ähnlich ist:
Wenn er, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen bellt und jeder ihn ignoriert, gibt er bald auf.

 

Die Leine

Leinenführigkeit - gar nicht so einfach zu lernen!

Jedoch kann es sehr schnell passieren, das Sie in Ihrem Training einen falschen Weg einschlagen. Dies geschieht just genau in dem Moment, wenn Ihr Welpe etwas falsches tut und dennoch seine Belohnung erhält. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Ihr Welpe entdeckt den Abfalleimer, stürzt diesen um und wird z.B. mit darin befindlichen Knochen etc. belohnt! Opportunistisch wie Hunde nun einmal sind, können Sie sicher sein, das Ihr Welpe dies gerne wiederholen wird! Ähnlich verhält es sich mit diesem Beispiel: Ihr Tervueren hat einen Ball, den er mit Freuden genau unter Ihr Sofa rollt, um dann solange zu bellen, bis Sie sich herunterbeugen, um Ihm seinen Ball zu geben! Die Wiederholung und Belohnung gewollten Verhaltens sowie das Stoppen unerwünschter, unangenehmer oder verbotener Handlungen bildet die Grundlage jeder Lernerfahrung. Wenn Sie also mit Ihrem Welpen trainieren, sollten Sie diesen Lernprozess ausnutzen und Situationen z.B. manipulieren, damit er erlernt, was "Sie" von Ihm erwarten!
Alle Welpen (und Menschen!) lernen erheblich schneller, wenn sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Zudem werden Sie mehr vom erlernten auch behalten! Dieser Umstand ist auch die letztlich entscheidende Begründung dafür, das diese Form des Trainings mit Belohnung weit wirkungsvoller denn die der Erziehung mit Bestrafung ist! Es ist wichtig, während des Trainings ein Gefühl des Vertrauens zwischen Ihnen und Ihrem Welpen zu schaffen, da dies auch Ihren Hund neue Wege zum erhalten von Belohnungen finden lässt, ohne Furcht davor zu haben, etwas falsch zu machen.

 

Aufmerksam

die Tervuerenhündinnen Troja und Tonga der Tervuerenzuchtstätte "Terviland"

Hinweis:
eine Belohnung kann sowohl Ihre enthusiastische Freude über gelungenes, Streicheleinheiten ( aber bitte niemals den Kopf tätscheln) als auch das Leckerli oder das bevorzugte Spielzeug Ihres Hundes sein. Kombinieren Sie diese Komponenten und vermeiden Sie dadurch eine all zu starke Konditionierung Ihres Welpen auf nur ein Belohnungsschema! Gerade wie wir Menschen auch werden Hunde durch unterschiedliche Dinge motiviert. Was nutzen Ihnen die schönsten Leckereien, wenn Ihr Hund eigentlich gar nicht so gierig ist? Es ist also wichtig, herauszufinden, womit Sie Ihren Tervueren am besten motivieren können (wir haben im übrigen sehr gute Erfahrungen mit Bällen und später auch mit Frisbeescheiben gemacht ) und folglich gut funktionieren wird und somit Ihnen und Ihrem Welpen die Basis schafft, um beim Training positiv zu arbeiten und Spaß zu haben!

 

Balljunkie

Das Spiel mit dem Ball - nicht nur für Enjoy ein willkommener Zeitvertreib

Die "Spökes - Phase"

Mit Eintritt der Pubertät haben viele Besitzer belgischer Schäferhunde eine merkwürdige Veränderung an Ihren Hunden feststellen dürfen. Ihr Hund erschrickt plötzlich vor Situationen, die bis dahin nie ein Problem darstellten, Menschen werden angebellt und er scheint plötzlich vor vielen Dingen Angst zu haben. Machen Sie sich bitte keine Sorgen ob dieser Verhaltensänderung, denn Ihr Tervueren sieht gewissermaßen "Gespenster"! Glücklicherweise endet diese Phase auch wieder nach wenigen Wochen! Den größten Fehler, den Sie während dieser Zeit machen können, ist es, Ihren Hund in seiner Phobie noch zu verstärken, denn dann wird es sich nicht mehr mit abklingen der Phase gewissermaßen wie von Zauberhand in Luft auflösen! Bleiben Sie am besten ruhig und gelassen und ignorieren Sie seine Eskapaden weitgehend, sofern Sie nicht anderen Ursprunges sind!