Die Gesundheit des Tervueren

Gesundheit

Tervueren Power

Der Tervueren - Gesund ein Fall für jede Witterung...

Nur ein Hund.... "Nur ein Hund" sagen manche Menschen, aber es ist gerade dieses andere Leben, mit welchem ich mich so verbunden fühle! Das Wedeln des Schwanzes beim Klang meiner Stimme, das Vertrauen, welches in meine Hand gelegt wurde und dieser Blick voller Zuneigung aus zwei Augen!

(Autor unbekannt)
Der Tervueren - sportlich wie kein zweiter, aber wie ist es um seine Gesundheit bestellt? Nun, im Grunde kann man den Tervueren zu den gesunden Hunderassen zählen. Hüftgelenksdysplasie -der Schrecken aller Besitzer großer und mittelgroßer Hunderassen spielt und spielte glücklicherweise aufgrund jahrzehntelanger Überwachung der Zuchtvereine beim Tervueren keine große Rolle! Auch treten Epilepsie und weitere Erbkrankheiten beim Tervueren eher in Einzelfällen auf. Infolgedessen können Sie darauf vertrauen, mit Ihrem Tervueren die nächsten 10 - 12 Jahre einen treuen Begleiter zu finden, der selbst im hohen Alter noch vital und voll sprudelnder Lebensfreude ist. Übrigens ist es gar nicht so selten, das Sie Tervueren deutlich älterer Jahrgänge antreffen können, die selbst mit 14 oder 15 noch lange nicht zum alten Eisen gehören!
Dennoch liegt es bei Ihnen, Ihren Hund in bester Kondition zu halten - die richtige Ernährung, routinemäßige Arztbesuche und natürlich Ihre gute Pflege schaffen die besten Vorraussetzungen für ein gesundes Hundeleben! Hilfreich ist es sicherlich auch, wenn Sie anhand Ihrer guten Kenntnis der Gewohnheiten Ihres Hundes auch Anzeichen für ein Unwohlsein Ihres Hundes feststellen können! Da wir keine Tierärzte sind, liegt es uns fern, an dieser Stelle Behandlungsmethoden von Krankheiten aufzuzeigen, aber im weiteren können Sie sich zumindest über allgemeine Alarmzeichen sowie der genauen Disposition des Tervueren zu Erbkrankheiten informieren!

Die Haut
Gesunde Haut ist flexibel und , ohne Krusten, Geschwüre, weiße Flecken oder rote Bereiche zu zeigen, glatt. Sie erstreckt sich in der Farbe vom Zartrosa zu Braun oder Schwarz - abhängig von der Rasse.

Das Fell
Ein gesundes Fell ist glatt , ohne Schuppen oder kahlen Stellen und biegsam.

Die Augen
Glänzende Augen sind ein ausgezeichnetes Zeichen der guten Hundegesundheit. Schleimiger und wässriger Ausfluss sind normal, sollten aber minimal sein. Die rosafarbene Bindehaut der Augenlider sollte nicht entzündet oder geschwollen sein. Achten Sie bitte auch auf gelben eitrigen Ausfluss. Das Weiß der Augen Ihres Hundes sollte nicht gelblich sein. Die Wimpern sollten nicht den Augapfel reiben.

Die Ohren
Die Haut innerhalb der Ohren Ihr Hundes sollte hellrosa und sauber sein. Geringe Mengen an gelben bis bräunlichem Ohrenschmalz ist normal , größere aber nicht. Ist die Haut stark gerötet oder es tritt Ohrengeruch auf, sind das immer Hinweise darauf, das es etwas nicht in Ordnung ist! Ebenso sollten Sie bei häufigem Kratzen oder Kopfschütteln Ihren Arzt aufsuchen!

Die Nase
Die Nase eines Hundes ist normalerweise kühl und feucht. Sie ist beim Tervueren im Regelfall schwarz. Nasale Entladungen sollten klar sein, nie gelblich oder die Nasenlöcher verkleben. Eine kühle, nasse Nase bedeutet nicht notwendigerweise eine gute Hundegesundheit, und eine trockene, warme Nase bedeutet auch nicht notwendigerweise, dass er krank ist.!

Der Fang, die Zähne und das Zahnfleisch
Gesundes Zahnfleisch ist für die Gesundheit des Hundes wichtig. Das Zahnfleisch sollte fest und rosafarben sein !Hunde haben glatte weiße Zähne, die dazu neigen, sich im Alter zu verdunkeln. Welpen haben 23 Babyzähne und Erwachsene haben 42 Zähne! Im Zahnwechsel ( so ab dem 5 Monat) werden die Milchzähne durch die nachwachsenden Zähne herausgedrückt. Zur Überprüfung umfassen Sie den Fang Ihres Hundes und heben die Lefzen an. Stellen Sie sicher, dass das Zahnfleisch gesund ist und Ihr Hund keinen üblen Mundgeruch hat oder die Zunge stark belegt ist! Infektionen an den Lefzen oder starker Zahnstein kann zu ernsten Problemen führen und leider auch zu Erkrankungen anderer Körperteile, einschließlich des Herzen führen! Es ist also wichtig, diesem Bereich Ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen!

Die Körpertemperatur
Die Temperatur des Hundes liegt zwischen 38.3 und 39.2 Grad Celsius (101 bis 102.5 Grad Fahrenheit ;-) ) Die Temperatur eines Hundes erzählt Ihnen viel über die Gesundheit Ihres Hundes. Um die Temperatur Ihr Hundes zu messen, benötigen Sie ein rektales Thermometer. Benutzen Sie Gleitcreme für das Thermometer und, wenn nötig, bitten Sie jemanden, den Kopf Ihres Hundes zu halten, während Sie seinen Schwanz anheben und das Thermometer ungefähr 3 Zentimeter ( 1 Zoll) in den After einführen. Die Temperatur können Sie dann nach ungefähr 3 Minuten (bei einem Quecksilberthermometer) ablesen. Zwischenzeitlich gibt es auch gute elektronische Thermometer, die das kontrollieren der Körpertemperatur erheblich vereinfachen und, je nach Ausführung, auch an anderen Körperstellen (z.B. am Ohr) eingesetzt werden können!

Herzschlag und Puls
Das Herz eines Hundes schlägt im Ruhezustand zwischen 50 bis 130 mal pro Minute! Bei Welpen kann der Herzschlag schneller gehen als beim erwachsenem Hund. Um den Herzschlag Ihres Hundes zu überprüfen, setzen Sie Ihre Finger über der linken Seite des Brustkorbes, dort wo Sie den stärksten Herzschlag glauben wahrzunehmen zu können, auf! Um den Puls zu überprüfen, der in der gleichen Geschwindigkeit des Herzschlages pulsieren sollte, drücken Sie leicht auf die Innseite im oberen Bereich des Hinterbeines. Es gibt dort eine unter dünner Haut liegende Arterie, an der Sie leicht den Puls überprüfen können.

Genitalien und After
Urin ist ein sehr guter Indikator für die Gesundheit Ihres Hundes und sollte einen hellen Gelbton zeigen. Die meisten ausgewachsenen Hunde lösen sich ein bis zweimal am Tag. Der Kot sollte braun und fest sein. Mit einem Stöckchen können Sie diesen auch auf weißliche Ablagerungen und Würmer hin überprüfen. Durchfall, wässriger oder blutiger Ausfluss (außerhalb des Menstruationszyklus der Hündin), zu viel oder zu wenig Harnfluß sollten Sie immer zu einem sofortigem Anruf bei Ihrem Tierarzt veranlassen!

Das Gewicht
Das Gewicht des gesunden Hundes ist das Resultat der Balance zwischen Ernährung und Bewegung. Wenn ihr Hund genügend nahrhaftes Futter und Bewegung erhält, aber dennoch über- oder untergewichtig erscheint, kann er ein gesundheitliches Problem haben. Lassen Sie Ihren Hund nicht dick werden, indem Sie ihm zu viele Zwischenmahlzeiten oder Leckereien geben, denn übergewichtige Hunde entwickeln häufig ernste Gesundheitsprobleme. Der "Rippentest" stellt eine gute Methode dar, um zu erkennen, wann Ihr Hund zu dick ist! Im Regelfall ist es mit dem Gewicht Ihres Hundes dann gut bestellt, wenn Sie in der Lage sind, die Rippen unterhalb der Oberfläche der Haut ohne viel drücken zu fühlen.
Bestimmte Krankheiten werden Ihnen als interessierten Hundefreund immer wieder begegnen, insofern wollen wir Ihnen diese in Kurzform gerne näher erläutern und die allgemeine Disposition des Tervueren zu diesen Krankheiten aufzeigen.

Hüftgelenksdysplasie (engl. Hip Dysplasia) oder auch kurz HD
Wie schon eingangs erwähnt, spielt die HD beim Tervueren eine eher untergeordnete Rolle, wobei es dennoch in vereinzelten Fällen Tervueren mit akuten Krankheitssymptomen gibt! Der Ursprung der HD ist im Hauptaspekt genetisch bedingt, wobei aber auch Umfeld bedingte Einflüsse Ihre Entsprechung im Auftreten der HD finden.
Um der erblich bedingten Degeneration des Hüftgelenkes entgegen zu wirken, haben die verantwortlichen Zuchtverbände bereits seit Jahren effektive System entwickelt. So müssen alle Hunde, die zur Zucht verwendet werden sollen, vorher auf HD geröntgt werden. Verbände wie der DKBS betrachten hierbei auch die Röntgenergebnisse z.B. der Geschwister (sofern vorhanden) , um Zuchthunde entsprechend weitergehend nach einem speziellen Nummernsystem ( Zuchtwert) zu klassifizieren. Neuere Erkenntnisse bestätigen, das eine erfolgreiche Bekämpfung der HD nur dann erfolgreich ist, wenn ausschließlich Tiere mit geringen HD Werten zur Zucht verwendet werden. Im DKBS verwendet man zur Einordnung des Röntgenbefundes ein alphanumerisches System ( A0 wäre beispielsweise ein sehr guter, sprich HD- freier Wert), in anderen Verbänden wie dem AKC (American Kennel Club) ein rein numerisches System ( von 0 = vollkommen bis 53 = dysplatisch). Ein Beleg für die eher geringe Neigung des Tervueren zur HD können Sie beispielsweise am derzeitigem Durchschnittswert des AKC für Tervueren ersehen, der mit einem Wert von 12 einen absoluten Spitzenwert für mittelgroße bis große Hunderassen darstellt!
Vor einigen Jahren wurde als Prophylaxe zur HD empfohlen, dem Futter des Welpen spezielle Calciumpräparate beizugeben (z.B. Calcipot), wovon wir Ihnen dringend abraten wollen, da es hier all zu schnell zu kontraproduktiven Überdosierungen kommen kann. Vielmehr ist es wichtig, in der Wachstumsphase des Tervueren auf Überbelastungen zu achten ( Treppensteigen, Springen etc. ) und diese gerade in den ersten Lebensmonaten auf ein Minimum zu beschränken!

Grauer Star ( engl. Cataract)
Der graue Star spielt für den Tervueren eine untergeordnete Rolle, auch wenn es im Vergleich zu den anderen Varietäten (Groenendael, Laekenois und Malinois) eine höhere Disposition hierzu zu geben scheint. Grundsätzlich kann diese Erkrankung in jedem Alter auftreten, aber in den meisten Fällen erkranken Tiere ab einem Alter von 5 Jahren!
Der genaue Erbgang zum Grauen Star ist noch nicht völlig geklärt. Als sicher wird aber derzeit angenommen, das auch nicht erkrankte Tiere Erbgutträger sein können! Verbände wie der AKC lassen aufgrund dieser noch unklaren Erbgänge nur Hunde zur Zucht zu, die frei von Krankheitssymptomen sind!

Epilepsie
Epilepsie wird definiert als "sich wiederholende Krämpfe unbekannter Herkunft"!. Normalerweise kann die Erkrankung durch vorsichtige Management- und Medikamententherapie gut gesteuert werden, aber es ist dennoch eine Tragödie für Halter und Hund, wenn es zu Anfällen kommt. Die Veranlagung zur Epilepsie wird in Einzelfällen auch bei den belgischen Schäferhunden gefunden und sie scheint eine Erbkrankheit zu sein, obgleich der Modus der Vererbung noch nicht ganz verstanden worden ist. Eine Tatsache, die es schwierig macht, durch eine vorherige Auswahl der Zuchthunde die Epilepsie ähnlich wie bei der HD zu beseitigen liegt in der Tatsache begründet, dass erste Krankheitssymptome relativ spät mit einem Alter ab etwa 5 Jahren erscheinen. In diesem Alter wurde aber bereits mit vielen Tieren bereits gezüchtet . Derzeit werden bei vielen Zuchtverbänden Initiativen ergriffen, um beispielsweise durch Geldspendenaktionen die Epilepsieforschung zu unterstützen, so das die Erbfaktoren für diese schreckliche Krankheit gekennzeichnet werden können.
Im Anhang finden Sie eine informative englische Broschüre zum Thema Gesundheit des belgischen Schäferhundes im *.pdf Format:
Veterinär - Informationen [673 KB]