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St. Denis d `Hotel - ein kleiner Ort in der Nähe von Orleans war Austragungsort der spektakulärsten Veranstaltung in Sachen Belgischer Schäferhund des Jahres 2009.
Dort wo sonst der französische Nationalmythos Jeanne d’Arc das Bild der Landschaft und Kultur prägt, machten sich die Belgischen Schäferhunde für ein Wochenende daran, ihr ganz eigenes Pantheon mit einem ganzen Zyklus von eigenen Geschichten und Bildern zu gestalten.
Aber, anders als noch die heilige Jungfrau zu Ihren Lebzeiten gegen fremdländische Besatzung und später der Kirche zu Felde zog, stand der sportliche Wettstreit im Vordergrund.

Ein Schelm, der ob der angetretenen zahlreichen internationalen Konkurrenz eine kleine Parallele zu erkennen vermag, auch wenn es in St. Denis d `Hotel nicht etwa um einen Erbfolgekrieg ging - wohl aber um die Ehre, einen der begehrtesten Titel der Szene gerade anlässlich des fünfzigstem Jubiläums der Nationale D `Elevage ergattern zu können.
Aber - und soviel sei vorweggenommen, wie schon im 15 Jahrhundert, konnte sich auch anlässlich der 50 Nationale D Élevage zumindest trotz einer Vielzahl ausgestellter Hochkaräter kein Engländer die Krone aufsetzen!

Die DÉlevage gehört nun seit 50 Jahren zum Inventar eines jeden passionierten Belgierliebhabers.
Und trotz dieser langen Zeit zieht Sie regelmäßig Belgierfreunde rund um den Globus in Ihren Bann – mit Ihrem unverwechselbarem Flair und der stattlichen Anzahl von wiederrum annähernd 600 Belgiern aus der ganzen Welt.
Am Wochenende des 22. Und 23 August 2009 feierte das Mekka der belgischen Schäferhunde Ihre Fiesta auf einem am Stadtrand gelegenem weiträumigem Gelände.
Zur Party geladen hatten dabei 194 Groenendael, 23 Laekenois, 132 Malinois und sage und schreibe 244 Tervueren.
In der Meldeliste stellte sich dies dann wie folgt dar:

Johanna von Orléans Leben war geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen - und auch im Hundertjährigem Krieg kannte man schon Feuerwaffen, deren reger Einsatz mit Ihrem Donnerhall weithin über die Schlachtfelder jener Zeit zu hören waren.
Voila, der Titel hält, was er verspricht…

Denn eine Parallele dazu fand sich auch auf der Jubiläumsveranstaltung, wo die unmittelbare Nähe des Mondioring Platzes zu den Ausstellungsringen ob der häufig abgegebenen Schüsse beständig für wenig hübsch anzusehende Nebeneffekte sorgte und die Nervosität vieler Aussteller und Ihrer Hunde überflüssigerweise noch steigerte.

In einem Fall ging dies sogar soweit, das ein Rüde der Offenen Klasse der Tervueren von seinem Besitzer während der Platzierung aus dem Ring genommen wurde, da dieser der beständigen Knallerei nicht mehr gewachsen war.
Schön, das diesem Aussteller das Wohl seines Hundes wichtiger erschien und er so gewissermaßen kapitulierte!

Andererseits offenbarte dies aber auch, das es in Sachen Schußsicherheit und Nerven bei vielen Hunden nicht zum besten gestellt war – und dies war übergreifend für alle Varietäten zu beobachten!

Inwieweit sich dies Verhalten auch auf die Bewertungen der Richter ausgewirkt haben wissen wir nicht mit Sicherheit zu sagen, aber zumindest ließ sich hin und wieder beobachten, das die Siegerhunde eher zu den Tieren gehörten, welche sich weniger beeindruckt zeigten.

Rückblickend betrachtet hinterlässt die Jubiläumsausgabe der DÈlevage für uns somit einen etwas zwiespältigen Eindruck
Sicher, mehr geballtes Know – How in Sachen Belgier auf einem Fleck findet sich sonst nirgendwo - angefangen von den eingesetzten Richtern bis zum Who is Who in Sachen Zucht, Sport und Ausstellung.
Und wer fähig war, dem babylonischen Sprachengewirr zu begegnen, konnte so manch interessantes Gespräch am Rande führen bzw. mitverfolgen.
Die imposante Phalanx der sowohl in großer Anzahl als auch bisweilen superben Qualität angetreten Hunde, die Vielzahl an zeitgleich durchgeführten Wettbewerben und der Charme der Organisatoren bilden genau jenes Credo, welches die Faszination Belgischer Schäferhund wie keine andere Veranstaltung sonst einzufangen vermag!
"Bleibt zu hoffen, das dieser Höhepunkt einer Epoche nicht auch den Gipfel darstellt – denn von diesem kann es ja bekanntlich immer nur bergab gehen."

Inspiration oder Handwerk, Genie oder Fleiß und Disziplin? Aussteller ließen sich genügend finden, auf die das eine oder andere Attribut zutraf – aber da gibt es auch noch jene, welche sich nicht scheuen, Ihre Tiere „künstlich“ im besseren Licht erscheinen zu lassen….

Jugendklasse der Rüden

von rechts nach links - Denzel du Bois du Tot, High Clearings Harley und Doumi de la Croix aux Chevaux

Jugendklasse Hündinnen

von rechts nach links: Tziganes Allora Bella e Impossibile, Bohemian Rapsody of Pure Passion und Dayala de la Colline des Vagabonds

Zwischenklasse Rüden

von rechts nach links:Dream des Louves D `Ymonville, Grimmendans Gabor, Gwydion van de hoge Laer und D`Oc du Puy d`Aura

Zwischenklasse der Hündinnen

von rechts nach links: Cinderella del Alta Via, Casyka´s Gypsy-Ho, Hannah de Ceibelar und Drakhane du bois de la Licorne

Offene Klasse der Rüden

Eines der stolzesten Ziele im Leben eines der Passion verfallenen Ausstellers lautet: einmal die DÉlevage gewinnen! Das gleicht in etwa dem Ziel eines Golfers, einmal ein Hole in One zu spielen - also einen kleinen Ball aus etwa 180 Metern Entfernung mit einem einzigen Schlag in diesem winzigen Loch von kaum 11 cm Durchmesser zu versenken. Viele schaffen dies Ihr Leben lang nicht, doch High Clearings Cougar gelang dies Kunststück im übertragenen Sinne - und das nach 2008 gleich zum zweiten mal! In seinen besten Momenten zeigte er sich fast schon malerisch - gleichermassen als heiterer Alptraum für seine Konkurrenten, als auch in seiner Ausstellungskondition mit fast schon magischer Ausstrahlung als gewitzter Widerspruch, welchem Ihm letztendlich zu einem vielleicht nicht einzigartigem, aber sicherlich höchst seltenem Kunststück verhielf: - am Samstag der Gewinn der offenen Klasse mit anschließendem CAC - Am Sonntag dann folgte erst das s.r und dann, als krönender Abschluß, das BOB und BIS Da leuchten Mond und Sterne am hellichtem Tag und Cougar springt mit Blitz- und Donnerschlag in eine neue Dimension. ...von rechts nach links: High Clearings Cougar, Uphen-Back de la Foret d`Olifan, Baloubet du Perigord Vert und Beau-Ny du Perigord Vert

Offene Klasse der Hündinnen

das Quartet der vier besten Damen - von rechts nach links: Voulez-Vous du Perigord Vert, High Clearings Zephire, Corsini Finesse und die Vorjahressiegerin Corsini Valencia

Championsklasse der Rüden

Aber auch Breakpoints Gran Duc erwies sich wieder einmal als einer der sichersten Goldtipps und personifizierter Erfolgsgarant und gewann die Championsklasse souverän - auch wenn Ihm Cougar im Ringen um das BOB jenes kleine, aber entscheidende Pünktchen vorraus war. Aber, mehr als "nicht gewinnen" kann man ja nicht - dafür aber seinen Traum leben! von rechts nach links sehen wir: Breakpoints Gran Duc of Coke, Trust du Ribadeau und Bartabas- Zingaro du Perigord Vert

Championsklasse der Hündinnen

von rechts nach links:Fama del Esperedo, Bess-Tof de Condivicnum und Ufana du Bois du Tot

Arbeitsklasse der Rüden

die Jungs der arbeitenden Fraktion - getreu dem Motto "Arbeit kann auch schön sein (oder machen"). Leider fiel auch bei Ihnen auf, das nicht jeder souverän mit den Dingen rund um den Ring umgehen konnte! Von rechts nach links sehen wir: den überragenden Urf du Jolie Coucou, den ebenso prächtig vorgeführten Sakudo de Condivicnum sowie den aus Norwegen stammenden Woodshine´s Moonwalker Felix

Arbeitsklasse der Hündinnen

nur - oder sollen wir sagen "immerhin" zwei Starter in dieser Klasse - von rechts nach links: die auch in Deutschland bekannte Geniale van de hoge Laer, welche Ihrem Klassenerfolg am nächsten Tag noch das Sujet Recommande zufügte sowie Dalya du Bois de la Licorne

Leider nicht im Ehrenring vertreten waren die Veteranen! Einerseits erfreulich, Ihnen bei den vorherrschenden Temperaturen einen zusätzlichen Lauf zu ersparen, andererseits aber auch schade.
Schade auch deshalb, weil bei den Rüden zwei echte lebende Legenden zu sehen waren. Zwei Namen, wo der geneigte Kenner und Tervuerenliebhaber schon ein wenig zum Tagträumer werden kann: die immer noch traumhaft schönen "Saturne des Canis du Brabant" sowie "Roswel des Etangs Sauvages".

Traumhaft schön kann man auch zum Abschluß sagen - Die Ehrung der Sieger – schon die Musikuntermalung vermittelt ein Gefühl von Enthusiasmus, Abenteuerlust und sogar ein wenig Witz, wenn Passagen der Filmusik zu „Gladiator“ vor dem Einlauf der besten des Wochenendes erklingen.

Im nachfolgendem Video präsentieren wir Ihnen nun den "Ring d`Honneur" in bewegten Bildern und wünschen viel Spaß bei der "Zelebrierung" der Sieger auf französische Art!

• Championklasse Rüden: Breakpoints Gran Duc of Coke
• Championklasse Hündinnen: Fama del Esperedo
• Zwischenklasse Rüden: Dream des Louves D `Ymonville
• Zwischenklasse Hündinnen: Cinderella del Alta Via
• Jugendklasse Rüden: Denzel du Bois du Tot
• Jugendklasse Hündinnen: Tziganes Allora Bella e Impossibile
• Offene Klasse Rüden: HIGH CLEARINGS COUGAR & CAC & BOB
• Offene Klasse Hündinnen: Voulez-Vous du Perigord Vert
• Jüngstenklasse Rüden: Disco du Chevalier de la Toison d`Or
• Jüngstenklasse Hündinnen: Avec Allure van de Lamar
• Gebrauchshundeklasse Rüden: Urf du Jolie Coucou
• Gebrauchshundeklasse Hündinnen: Geniale van de hoge Laer
• Veteranenklasse Rüden: keine Platzierung
• Veteranenklasse Hündinnen: keine Platzierung

Die Wesenüberprüfungen während der Nationale D`Elevage sind immer wieder einen Besuch wert.
Angefangen beim Test zum Sozialverhalten - dem CSAU- indem wir in diesem Jahr keinen Hund mit wirklichen Problemen haben sehen können, folgte mit dem TAN der Schußtest.
Hier fielen uns schon etliche Kandidaten auf, für die dieser Test eindeutig oberhalb Ihrer an diesem Tage vorhandenen Belastungsgrenze lag.

Aber auch jene welche den TAN bestanden sorgten noch für Erstaunen, denn manche Belgier wirkte beim unmittelbar darauf folgenden TATD wie verwandelt und stand bisweilen fast schon teilnamslos auf dem Platz und schien sich selbst zu fragen: Meine Güte, wo bin ich denn hier gelandet!

Ob es daran lag, das Sie für den vorherrigen TAN (Schußtest) ein wenig ruhig gestellt wurden – oder aber einfach für diesen Test nicht geeignet erscheinen?!
Will man durch diese Irritation die Urteilskraft des Herzens - die in der Zucht doch so eine entscheidende Rolle spielt – untergraben, sie in Frage stellen?!
Nun, die Zweifel jedenfalls laufen mit…

In unserem Review des letzten Jahres schrieben wir einmal von Minderheiten, vielleicht erinnern Sie sich?

Nun, im Prinzip gilt dies auch für dies Jahr, denn die Schar der deutschen Teilnehmer war wohl etwas größer geworden, jedoch konnten Sie auch damit Ihren Exoten Status nicht gänzlich ablegen.

Und dennoch sind wir stolz auf das gesehene, denn gerade die Tervuerenrüden, welche aus deutscher Zucht stammen bzw. sich in deutschem Besitz befinden leisteten bemerkenswertes und bekamen allesamt mindestens das Prädikat Excellent!
Aber im einzelnen:

- "Corsini Mademoiselle" war in der Jugendklasse gemeldet, aber leider nicht angetreten. Dafür startete Sie beim "Herdingtest" so richtig durch und bewies, das auch Tervueren aus den so oft und gern gescholtenen Schönheitslinien Ihre Wurzeln und Talente nicht vergessen haben!

- "Corsini Da Capo" startete in der gut bemeldeten Jugendklasse und erzielte dort ein Excellent 8

- "High Clearings Hjuma" erzielte ebenfalls ein Excellent in der Jugendklasse

- Grimmendans Athos stand in der Veteranenklasse seinen Oldie und erzielte ein hochverdientes Excellent

- Grimmendans Gabor startete in der Zwischenklasse und erzielte mit seinem Excellent 2 das beste Ergebnis aller deutschen Starter, zudem bestand er am Vortag den Test zum CSAU

- "Hadyn vom Lambertshügel" fiel uns ebenso positiv auf. Souverän bestand er den CSAU Test und überraschte mit seinem Excellent 22 in der Offenen Klasse der Rüden

-"Bogart du Bois du Tot" erreichte trotz gelegentlichem Handlerwechsels einen ganz hervorragenden 5 Platz in der Offenen Klasse

- über Chuck von der Feldstiege gibt es auch nur gutes zu berichten. Am Freitag bestand er auf eindrucksvolle Art und Weise CSAU, TAN ( als einziger der deutschen Bewerber) sowie mit dem TATD auch den sogenannten Championatstest. In der Arbeitsklasse erzielte er zudem noch sein Excellent, was Ihn dazu berechtigte, am Sonntag zur Selektion für das Sujet Recommande anzutreten. Leider hat es für Ihn dazu in diesem Jahr nicht gereicht, aber auf diese Leistung kann man wahrlich stolz sein

- kommen wir nun zu Elex von Güldenwerth - denn es kam mit grotesker Verspätung, aber als es kam, kam es standesgemäß daher: das erste Sujet Recommande ( s.r) für einen Rüden aus deutscher Zucht – und setzt „Elex von Güldenwerth“ nach seinem p.E nun vollends die Krone auf!

Und so bleibt die Frage, wie die DÈlevage noch mehr begeistern könnte – vielleicht, wenn demnächst ein Tervueren übers Wasser gehen kann – aber auch nur dann! Dennoch hat die Jubiläumsveranstaltung den Globus der Belgierwelt wieder gerockt und hinterließ nicht wenige, die sich danach ungläubig die Augen rieben.

• Die komplette Ergebnissliste [2.853 KB] im *.pdf Format -
• zum Internetauftritt des C.F.C.C.B
• weitere Bilder und Informationen zur NE 2009 - demnächst

Eine DVD mit privaten Aufnahmen der Nationale D`Elevage 2008 ist gegen einen Unkostenbeitrag von 15,- Euro erhältlich - senden Sie einfach eine E-Mail an DVD!

Inhalt der DVD: Herdingtest ( Tervueren & Groenendael), Agility, Impressionen Offene Klasse Rüden ( incl. Detailaufnahmen), Gebrauchs-, Jugend- und Championklasse, Offene Klasse Hündinnen, SR Ring Rüden und Hündinnen, Zuchtgruppe, Siegerehrung und Impressionen!
Bitte erwarten Sie keine Profiaufnahmen!
Ein Teil des Erlöses geht an die Organisation "Belgier in Not"

Eine Vielzahl weiterer Internetseiten um und über den Belgischen Schäferhund finden Sie, wenn Sie auf das obig abgebildete Logo klicken.
Übrigens voten Sie damit auch gleichzeitig für "Enjoy the Tervueren"!

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Bitte erwarten Sie keine Profiaufnahmen!
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